Gemeinde legt mit NABU und Land Baden-Württemberg Flächen mit Wildpflanzen für mehr biologische Vielfalt an
Erfolgreich beworben: Im Förderprojekt „Natur nah dran“ konnte sich die Gemeinde Heiligenberg einen der begehrten 15 Plätze für 2025 sichern. Die Gemeinde wird nun, zusammen mit dem NABU und gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (UM), einen Teil ihrer Grünflächen in artenreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen verwandeln.
Am Dienstag, den 29. April 2025 nahmen rund 60 Vertreterinnen und Vertreter der für 2025 geförderten Kommunen an einer Schulung im Rahmen des NABU-Projekts „Natur nah dran“ in Singen teil. Mit dabei waren aus Heiligenberg Frau Göpfert und Frau Brunner von der Gemeindeverwaltung sowie Frau Brovelli und Herr Feiler von der Heiligenberger Initiative „Heiligenberg blüht wild“. Die Teilnehmenden erhielten Informationen dazu, worauf es bei insektenfreundlichen Grünflächen ankommt, damit im Siedlungsraum Lebensräume für Wildbienen, Schmetterlinge und Vögel entstehen. Bei der Veranstaltung besuchten sie Wildstaudenflächen und Wildblumenwiesen, die die Stadt Singen 2023 mit Unterstützung des NABU angelegt hat.
Am 21. Mai 2025 begann die konkrete Planung für Heiligenberg mit einer Flächen-Besichtigung. Vor Ort waren Frau Klemp (Naturgartenplanerin) und eine Mitarbeiterin des NABU, um gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde in Augenschein zu nehmen, wie sich ausgewählte Grünflächen naturnah umgestalten lassen. Die in der engeren Auswahl befindlichen Grünflächen befinden sich in Heiligenberg (Parkplatz vor dem Rathaus), Steigen (Grünfläche zwischen L201 und Gehweg) sowie in Wintersulgen an der Grundschule beim Schulgarten.
Die Fachleute begutachteten dabei die jeweiligen Standorte und gaben Empfehlungen für geeignete Maßnahmen. Bei besonders nährstoffreichen Flächen mit starkem Unkrautdruck empfiehlt es sich zum Beispiel, den gesamten Boden auszutauschen. Im Anschluss werden regionaltypische Wildstauden gepflanzt oder Wildblumen eingesät. Diese brauchen besonders mageren Boden, um wachsen zu können.
Die Besichtigung der Flächen bildet gemeinsam mit der Auftaktschulung die Grundlage für den nächsten Schritt: Für die ausgewählten Flächen wird eine Detailplanung angefertigt. Im Herbst beginnt die Umsetzung. „Das Entscheidende dabei ist: Geduld, Geduld, Geduld“, betonte NABU-Projektleiter Martin Klatt. Das bestätigten die Erfahrungen aus Kommunen wie Singen, die ihre Flächen bereits länger insektenfreundlich pflegen. „Wir setzen verschiedene Maßnahmen ein. Auf manchen Flächen funktioniert es auf Anhieb gut, andere brauchen etwas länger“, so Klatt weiter.
Warum sich das nicht nur für die Natur, sondern auch für die geförderten Kommunen lohnt, erläuterte Martin Klatt in der Schulung. „In den Kommunen entstehen wertvolle insektenfreundliche Wildpflanzenflächen, die sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickeln werden. Hat sich eine Wiese oder ein Wildstaudenbeet einmal etabliert, wird nur wenige Male im Jahr gemäht und eine Bewässerung ist auch in heißen Sommern in der Regel nicht notwendig. Das spart der Kommune Arbeit und Geld.“
Hintergrund:
Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden mit jeweils bis zu 15.000 Euro bei der Umwandlung innerörtlicher Freiflächen in naturnahe, artenreiche Grünanlagen gefördert.
Das Projekt startete 2016 und ist in der zweiten Projektstaffel. Insgesamt wurden bereits 121 Kommunen gefördert, über 1.000 Teilnehmende in Workshops geschult und 265.000 Quadratmeter naturnah umgestaltet.
Weiter Informationen finden Sie hierzu auch unter:
Homepage Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg:
www.um.baden-wuerttemberg.de/de/umwelt-natur/naturschutz/foerderung/natur-nah-dran
Homepage NABU Baden-Württemberg:
www.baden-wuerttemberg.nabu.de/natur-und-landschaft/aktionen-und-projekte/naturnahdran