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Ausflugstipp

Wallfahrtskirche in Betenbrunn
Wallfahrtskirche in Betenbrunn

Wallfahrtskirche St. Maria und der Heiligenberger Ortsteil Betenbrunn

Obwohl auch im offiziellen Kunstführer "Oberschwäbische Barockstraße" erwähnt (Verlag Schnell & Steiner. Band 148. S. 74) lohnt die 3 km lange Fahrt von Heiligenberg über schmale Straßen nach dem kleinen Ort Betenbrunn ganz besonders.

Seine Wallfahrtskirche ist ein heute weitgehend barockes Kleinod im Linzgau und fügt sich somit in die Sammlung der barocken Sehenswürdigkeiten am nordwestlichen Bodenseeufer ein. Zudem zählt sie zu den Marienwallfahrtsorten des Erzbistums Freiburg.


Der Name Betenbrunn
erklärt sich aus den beiden Wortteilen: Brunn wie Brunnen, und Beten vermutlich nach den drei Beten, die keltische Betreuerinnen der Toten waren (alternativ auch nach einem Mannes namens Betto oder eines vielverehrten, heilkräftigen Brunnens). Wahrscheinlich ist der Ort eine frühe Mütterkultstätte, die dann von christlichen Missionaren in eine Stätte der Muttergottesverehrung umgewandelt wurde, heute ist er ein frohstimmendes Marienheiligtum und künstlerisches Kleinod.


Zur Geschichte und Baugeschichte

Ab 1275 wird Bettenbrunnen schriftlich erwähnt.
Ab 1373 wurde die erste Kirche durch eine neue mit Turm ersetzt,
von 1414 bis 1586 ist sie auch Grablege der gräflichen Familie (Albert IV und seine Gemahlin Anna von Montfort (Wappen) waren die ersten).

Der älteste Teil der Kirche ist der Turm mit den unteren Geschossen. Das Glockengeschoß mit den spitzbogigen Klangarkaden wurde Ende des 14. Jahrhunderts im Zuge von Renovierungsarbeiten aufgesetzt. Der Treppengiebel und die Schießscharten sind spätere Hinzufügungen aus dem 19. Jahrhundert.

Die zweistöckige Sakristei, die Ende des 14. Jahrhunderts östlich an den Turm angebaut wurde, zeigt noch gotische Bauteile. Vom zur selben Zeit errichteten ursprünglichen Chor ist nichts mehr zu sehen. An seiner Ostseite sind unter dem Putz noch zugemauerte gotische Fenster erhalten. West- und Südseite des Langhauses wurden Ende des 17.Jahrhunderts erbaut. Die drei Wappen am Triumphbogen erinnern an die Gründer (Werdenberg), Patronatsherren (Fürstenberg) und Förderer (Montfort).

Im Innern zunächst eine in Stuck gefasste Deckendarstellung der Schmerzen Mariens, an den Langhauswänden Ölbilder mit Darstellungen aus dem Leben Mariens: Heimsuchung, Christi Geburt, Darstellung im Tempel (mit sterbendem Schwan), Marientod und Himmelfahrt (darüber Phönix).

Im Chor ziert die Decke die Krönung Mariens. Die beiden Fenster seitlich des Hochaltars (geweiht 1743) wurden nach 1900 eingefügt. Das Altargemälde zeigt die Aufnahme Mariens in den Himmel, seitlich die Figuren des Hl. Joseph und Johannes des Täufers. Oben auf den äußeren Säulen stehen links die Hl. Katharina von Alexandrien (mit Rad), rechts die Hl. Elisabeth von Thüringen (mit Krug und Schale). In Muschelnischen neben dem Tabernakel (mit Pelikan) rechts die Hl. Katharina und links die Hl. Barbara. Im Chor einige Gemälde, die vermutlich die Familie Storer stiftete und deren Wappen, einen Baumstumpf, tragen.

Die Seitenaltäre von 1742 zeigen links den Hl. Karl Borromäus mit einer Büste des Hl. Franziskus, rechts den Hl. Johannes Nepomuk mit einer Büste des Hl. Antonius von Padua. Seitlich am Triumphbogen die Hll. Petrus und Paulus. Die Sandsteinfassung des Sakristeieingangs ist der einzige noch sichtbare Teil der gotischen Bauzeit.

Die ältesten erhaltenen Kultbilder befinden sich in der an die Nordseite zeitgleich mit dem Langhaus entstandenen Wallfahrtskapelle. Das Auszugsbild zeigt den Wallfahrtsbrunnen mit Betern, darunter schwebt eine thronende Muttergottes über einer Ansicht von Betenbrunn. Links kniet der Hl. Dominikus, dargestellt mit seinen Attributen, dem fackeltragenden Hündchen, und rechts die Hl. Katharina von Siena.

Die Kerbe auf dem eingemauerten Findling stammt der Legende nach von einem schwedischen Söldner, der das Gnadenbild mit dem Säbel zerschlagen wollte und abgeglitten ist.

Der heute achteckige Brunnen vor der Kirche war vermutlich schon in vorchristlicher Zeit ein Wallfahrtsort. Die steinerne Madonna stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Um die Kirche führt ein schön angelegter Ölberg mit Kreuzweg.

Nach Besichtigung der Wallfahrtskirche besteht die Möglichkeit im direkt neben der Wallfahrtskirche liegenden Landgasthof zur Post einzukehren.

Schöne Wanderwege laden zu längeren Wanderungen oder aber auch kurzen Spaziergängen ein.

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