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Gemeinde Heiligenberg (Druckversion)

Waldklause Egg

Klausner der Egg

Der erste Klausner der Egg war Heinrich Finck, der 1256 sich dort niederließ. Er entstammte einem Geschlecht aus dem Lehensadel der Grafen von Heiligenberg.

Dieses saß zu Finkenhausen am Fuße des Heiligenbergs, da wo bis zum Jahre 1780 das Scharfrichtergeschlecht Krieger seines schaurigen Amtes waltete. 

Graf Bertold von Heiligenberg und seine Gemahlin Hedwig von Montfort-Bregenz schenkten dem ehemaligen Ritter, der aus seiner "bösheit und us dem undererdrich zu dem Stand hailsamer ruw" gekommen war, den erforderlichen Grund und Boden, um darauf die Klause und Kapelle zu erbauen, samt allen Zugehörden nebst dem dabei liegenden Wäldchen.

Meierei des Klosters Salem

Nachdem der Bischof Eberhard von Konstanz im April 1263 die Erlaubnis, zum Zwecke des Kapellhauses-Bau Almosen zu sammeln, gegeben und den edlen Spendern eine zehntägigen Ablaß erteilt hatte, begann Bruder Heinrich mit den gesammelten Mitteln den Bau zu Ehren "sant Johannsen des Töffers und sant Katherinen der junkfrawen und Marterin".

Schon 1277 schenkte der Fromme sein Eigen "ein schnöd Hüsli" mit Kapelle an das Gotteshaus Salem, das fortan eine seiner Mönche dort hielt bis zum Jahre 1637. In diesem Jahre wurde die Klause in der Egg eine Meierei des Klosters Salem und blieb eine solche, bis es im Jahre 1782 in privaten Besitz überging.

Sage um Graf von Heiligenberg

Fürst Karl Egon II. brachte im Jahre 1844 das stille Waldhaus in seinen Besitz. Es geht nun die Sage, dass der letzte Graf von Heiligenberg in der Egg-Kapelle der Auferstehung harrt. 

In Wirklichkeit ruht aber Bertold von Heiligenberg in Chur in der Schweiz, wo er Bischof war und am 17. Januar 1298 starb. In der linken Seitenwand der Kapelle ist zur Erinnerung an die letzten großen Restaurierungsarbeiten eine Sandsteinplatte eingemauert.

Deren Inschrift besagt, daß die um 1274 von dem Eremiten Heinrich Finck errichtete Kapelle von S. D. Max Egon Fürst zu Fürstenberg im Jahre 1903 erneuert wurde.

Reizend schön

Schlicht und bescheiden sind Wohnräume und Kapelle, aber reizend schön und weltverloren. "Was einst die Seele eines reuigen Ritters zu Gott erhoben, das entzückt noch heute ein jegliches Menschenkind - ein großartiges, unendlich zauberisches Landschaftsbild!" 

Die Kapelle der Walklause Egg ist, wie schon erwähnt dem hl. Johannes dem Täufer geweiht. Das Patrozinium wurde deshalb fast alle Jahre am 24. Juni, am Sommer-Johanni-Tag gefeiert.

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